Im Wort Hommage versteckt sich ja bekanntlich eine Oma. Und seit 2007 zum ersten Mal »Artisten gesucht!« durch die Weimarer Straßen hallte, weiß man nicht nur in der beschaulichen Kulturhauptstadt was in Omarillio steckt. Den Mix aus genreübergreifendem Kulturtreiben verdankt Omarillio dem unbändigen Willen eines engagierten Teams aus neun Alumni Internationale der Bauhaus-Universität Weimar. Ausgestattet mit dem Ziel multidisziplinär zu arbeiten und Weimar kulturell zu bereichern, wurde das Festival 2007 aus dem Sand der Manege gehoben. Musikern, Artisten und Kunstschaffenden war eine offene Bühne geboten, um jenseits von abgeschotteten Arbeits- und Proberäumen miteinander zu arbeiten und sich anschließend einem Publikum zu präsentieren.

Nach dem überraschenden Erfolg des Festivals war klar, dass der Zirkus auch im nächsten Jahr gastieren sollte. Um einige Erfahrung und Fördermittel reicher, wurde 2008 aus Omarillio ein dreiwöchiger Festakt, der sich nicht davor scheute, die verschiedenen künstlerischen und kulturellen Bereiche Musik, Tanz, Theater und Film mit Workshops, Ausstellungen und Partys zu einem Ganzen verschmelzen zu lassen. Das Publikum zeigte sich begeistert von dieser bunten Mischung. Zahlreiche Anfragen von Kulturschaffenden, die Nominierung zum »KulturRiesen« (Soziokultur Thüringen) sowie zur »Trendmarke des Jahres 2008« (KulturSPIEGEL) zeigen deutlich, dass sich Omarillio innerhalb von zwei Jahren zu einem relevanten soziokulturellen Kulturereignis etablieren konnte.

Omarillio sieht sich jedoch nicht nur als Mixer verschiedener kultureller Einflüsse, sondern auch als Knoten- und Angelpunkt für alle Alumni der Bauhaus-Universität Weimar. Die Manege ist frei um Erfahrungen auszutauschen, Gemeinsamkeiten zu finden, neue Kontakte zu knüpfen oder alte Freundschaften zu pflegen und sich gemeinsam an die Studienzeit zurück zu erinnern. Mit Liebe und Herzblut vorangetrieben hat Omarillio das Potenzial, zukünftig zu einem weitreichenden Treffpunkt zu avancieren, der international verbindet und Menschen im gemeinsamen Schaffensprozess vereint.

Nun startet Omarillio im Sommer 2009 ins dritte Jahr und in Zeiten der Krise auch ohne Finanzstrom. Mit dem Grundgedanken der »Transformation« steht Omarillio zum ersten Mal unter einem einheitlichen Thema, dass die verschiedenen Bereiche aus Kunst und Kultur miteinander verbindet. Neben der künstlerischen und strukturellen Weiterentwicklung, geht es Omarillio 2009 darum, sich einem erweiterten Publikumskreis näher zu bringen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Omarillio Projektleitung
YouAreWatchingUs
Ludwig-Feuerbach-Straße 24
99425 Weimar

E zirkus@omarillio.de
T +49 3643) 77 77 04
M +49 173) 592 32 45

Der örtliche Rahmen von Ausstellung und Festival bildet das »Gaswerk«. Ein Ort gesellschaftlichen Lebens, der kulturelle und soziale Aspekte auf vielfältige Art und Weise vereint. 1996 entdeckte HP Großmann – damals Student der Bauhaus-Universität Weimar – das alte Industriegelände. Bis dato fehlte der Kulturmetropole Weimar ein solcher Ort; ein Zentrum der kreativen Partizipation und Kommunikation, das neue Formen gemeinsamen Arbeitens und Lebens miteinander verbindet.

Nach zwei Jahren konzeptioneller Arbeit wurde die Projekt- und Designwerkstatt Gaswerk gegründet. Vieles wurde in den vergangenen Jahren durch hohes persönliches Engagement der Beteiligten und unzähliger, freiwilliger Helfer erschaffen. Die Kombination aus Werkstätten, Ausstellungshallen, Freigelände und Büroräumen bieten heute Raum für zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungen, Workshops und Seminare aus allen Sparten zeitgenössischer Kunst- und Kulturproduktion. Ferner haben hier erfolgreiche Startups aus dem Kreativsektor ihre Heimat gefunden.

Damit der Sand in der Manege strahlt, die Räume voller Zauber stecken, die Scheinwerfer in den Augen glänzen, Musik in den Ohren schallt, der Boden unter den Füßen bebt und man das hier lesen kann; braucht es ein Team von unerbittlichen Gutmenschen. Das O-Team – auch als Omarillio-Original-Team bekannt – ist seit 2007 damit beschäftigt, Artisten zu suchen, Einer für Alle zu sein und wahre Liebe in ein multikultionales Festivalformat zu transformieren. Wer genau dahinter steckt erfährt man hier:
Cycle Study

geb. 1975 in Dresden, lebt und arbeitet als Designer und Video Künstler in Weimar. Er studierte Visuelle Kommunikation an der Bauhaus-Universität Weimar und erhielt für seine Arbeiten Auszeichnungen vom Art Directors Club 2005 (»Die Bösen Souvenirs«) und vom International Festival of Cinema & Technology 2007 (Kurzfilm »After All«). Zusammen mit Ramon Grendene und Kai Meinig gründete er 2006 die Ateliergemeinschaft YouAreWatchingUs. Gemeinsam realisieren sie Projekte darstellender und bildender Kunst, wie z.B. die Live-Performance und Medienhybrid »The preENTER Sessions« oder die Theaterperformance »monoKULTUR« am Deutschen National Theater Weimar.

Cycle Study

geb. 1978 in Zürich, lebt und arbeitet seit 2002 als freier Grafiker und Künstler in Weimar und Zürich. Vor seinem Studium der Visuellen Kommunikation an der Bauhaus-Universität Weimar kletterte er durch seine Jugend, sprang von Brücken und aus Flugzeugen, schwamm durch Canyons und führte Gruppen im Sommer wie im Winter auf die Berge. Während dem Bergführen folgte 1998 der Abschluss seiner Ausbildung als Möbelschreiner. Ab 2004 Zusammenarbeit mit Künstler Eduard Freudmann (A), Filmarbeit »Perception Of War – An Approximation In Six Fragments« (u. a. Int. Dok Leipzig, Kasseler Dok, Solothurner Filmtage, Int. FF Rotterdam, Transmediale Berlin, Int. KF Hamburg, European FF Ankara und Beirut, Select Media Chicago), Buchprojekt »Beograd Gazela« über eine Romasiedlung in Belgrad. Ab 2006 Gründung von YouAreWatchingUs, Zusammenarbeit mit Timm Burkhardt und Kai Meinig. Performance-Projekt »The preENTER Sessions« in Kooperation mit der Band »Pentatones« (u. a. Fusion Lärz, Deutsches Nationaltheater Weimar, EMAF Osnabrück, Plai Rumänien, Audiovisuale Leipzig, Bitfilm Hamburg, Profile Bremen, ARS Electronica 08 Linz, zuletzt Bauhaus 09). Ab 2008 Zusammenarbeit mit Künstlerin Tricia Flanagan (AUS), Ausstellungsprojekt »Rural« in Sydney. Installation »Cocon Blanche« bei Omarillio 2008, »Made Dove Not War« in marke.6 Neues Museum Weimar und Edwin Scharff Museum Neu-Ulm. Ramon Grendene wurde u. a. vom Type Directors Club NY für seine grafischen Arbeiten ausgezeichnet. Er ist künstlerischer Leiter von Omarillio 2009 und verantwortlich für die Großinstallation »Cycle Study«.

Cycle Study

geb. 1978, wurde als Sohn seiner Eltern in der Nähe von Chemnitz in die Welt gesetzt. Pausenclown, Schauwerbegestalter, Grafiker und Zivildienstleistender sind nur einige Begriffe die seine jugendliche Laufbahn beschreiben. Im Jahre 2001 beschließt er sich den Titel Diplom Designer zu holen, was ihm fünf Jahre später an der Bauhaus-Universität in Weimar gelingen sollte. Damit nicht genug, gründet er 2006 mit zwei Freunden YouAreWatchingUs, um seinen Schaffensdrang im Bereich Konzeption, Grafik und Illustration zu kanalisieren. 2007 erhält er die offizielle Bezeichnung Vater. KaiM lebt mit seiner Familie und einem friedlichen Kampfhund in Weimar.

Cycle Study

geb. 1981 in Landau an der Isar, lebt und arbeitet hauptsächlich in Weimar. Ihr Studium der Freien Kunst schloß sie im Sommer 2008 an der Bauhaus-Universität in Weimar mit dem Diplom ab. Neben Ausstellungsbeteiligungen in der marke.6 im Neuen Museum Weimar und der ACC Galerie Weimar, wo sie ihre Pappinstallationen zeigte, nähte sie fleißig für den »Lieben Guten Weihnachtsmann« und ist nunmehr im dritten Jahr Organisations-Mitglied bei Omarillio. Derzeit nimmt sie mit dem 2008 entstandenen Stopp-Trickfilm »Die Wahlesel« an mehreren Filmfestivals, wie dem Poetry Filmfestival Berlin und dem Internationalen Trickfilmfestival Stuttgart, teil.

Cycle Study

geb. 1974 in Ulm an der Donau, lebt und arbeitet seit 1996 in seinem Atelier, dem alten Gaswerk der Stadt Weimar, in den Bereichen Kunst, Kultur und Design. 1997 wurde die Gaswerk Design und Projektwerkstatt gegründet. Seither wurden in Zusammenarbeit mit der Bauhaus-Universität Weimar und dem Thüringer Kultusministerium alljährlich Ausstellungen und Workshops geplant und umgesetzt. Seit 1999 fester Bestandteil des Tages des »offenen Ateliers« und der Museumsnacht der Stadt Weimar.

Cycle Study

geb. 1983 in Annaberg-Buchholz, beendet 2007 ihr Studium der Visuelle Kommunikation an der Bauhaus-Universität Weimar. Seit mehreren Jahren arbeitet sie an unterschiedlichsten Projekten mit. Entstanden sind Publikationen, Ausstellungen, Festivals und eine kleine Tochter namens Lila. Lebt und arbeitet in Weimar.

Cycle Study

geb. 1982 in Kölle, ist Produktdesignerin. Die Schwerpunkte ihrer Gestaltung sind Produkte wie Möbel und Porzellan. Sie arbeitete für den Designer Denis Santachiara in Mailand, Joris Laarmann in Rotterdam und Christian Werner in Hamburg. Unter dem Pseudonym frenchknicker stellte sie zusammen mit Laura Strasser europaweit aus (u. a. in Amsterdam-Inside Amsterdam, im Designmuseum in Gent, auf der Interieur in Kortrijk, E 105 Galerie in Bonn, Möbelmesse in Köln, London Design Festival). Frenchknicker fand in der internationalen Presse hohe Aufmerksamkeit; drei der Produkte werden von internationalen Herstellern produziert und vertrieben. Die Arbeiten von frenchnicker und Milia Seyppel sind bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden. Sie lebt und arbeitet als freie Gestalterin in Hamburg.

Cycle Study

geb. 1981 in Frankfurt, lebt und arbeitet als Produktdesignerin in Weimar. Während eines Studienaufenthaltes in New York im Jahre 2005 nutzte Laura Straßer das erste Mal die Gelegenheit, mit dem Werkstoff Keramik zu arbeiten. Spontan fasziniert, kreisen die Entwürfe der jungen Produktdesignerin seither fast ausschließlich um das Thema Porzellan. Straßers Arbeiten übersetzen Anekdoten, Merkwürdiges und Kurioses aus der Jahrhunderte langen Tradition des Materials in die Produktwelt von heute. Geschichten bieten in der heutigen Produktflut »Verortung«, erläutert die Designerin. »Porzellan wurde schon immer unter anderem aus Liebhaberei gekauft und auch ich möchte Liebhaberstücke schaffen, mit denen sich Geschichten verbinden.« Mit ihrer Kollegin Milia Seyppel gründete sie 2006 das Designlabel frenchknicker, unter dessen Pseudonym sie international (u. a. Amsterdam-Inside Amsterdam, Galerie E105 Bonn, Designboom London, Designmuseeum Gent, National Glass Centre Sunderland, Ambiente Messe Frankfurt) ausstellt. Straßers Arbeiten wurden in »Design Inspirations« (DaabBooks) sowie »Design Today – Forms with a smile Stitching Kunstboek« (Oostkamp) veröffentlicht. Momentan arbeitet sie als künstlerische Mitarbeiterin an der Bauhaus-Universität Weimar und wurde jüngst mit dem Silver Designpreis von Blickfang Stuttgart ausgezeichnet.

Cycle Study

geb. 1981 in Sigmaringen, lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin und Grafikerin von MXWendler in Weimar. Sie studierte Visuellen Kommunikation mit Schwerpunkt Video an der Bauhaus-Universität Weimar und schloss mit der Arbeit »Yarim Can« am Deutschen Nationaltheater Weimar im Jahre 2008 ab. Ihre Arbeiten nahmen an diversen Festivals und Ausstellungen teil (u. a. GoEast Wiesbaden, Int. Shortfilmfestival Oberhausen, Orientacion Madrid, Int. Shortfilmfestival Winterthur, Visionara Siena, Light House Ankara, Neues Museum Weimar). Für »Ben Kimim« erhielt sie eine lobende Erwähnung des 11. Marler Videokunst und Installationspreises.