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Das beschauliche kleine Schweizer Studiokino Qtopia ist ein Geheimtipp par excellence. Und aus alten Filmspulen gebastelte Räder bringen es nach Weimar. Im Gepäck eine Auswahl von allerfeinsten digitalisierten Filmscheiben. Ein Kinoprogramm im Namen der Transformation, mit bunten und düsteren, traurig und lustigen, kurzen und langen, aber nie langweiligen Filmen. Manege frei für Qtopia.

Ein Kultfilm der 68er Jahre des berühmten Schweizer Regisseurs Fredi M. Murer (Vitus). Ein Null-Budget-Streifen, in drei Wochen fertiggestellt. Jede Einstellung nur einmal gedreht, bei laufend entwickeltem Drehbuch. Protagonist ist der Zürcher Poet und Multikünstler Urban Gwerder. Alltagsszenen im Wechselbad mit Traumsequenzen. Gwerder träumt, er sei Salvador Dalí, die Beatles und Frank Zappa. Ein optischer Schabernack. Liebevoll verspielt, eine unwiderstehliche Action-Poesie-Show-Performance.

Unterwegs mit Monsieur Sélavy. Ein Filmtagebuch über die Wechselfälle und Schieflagen des Daseins und wie man ihnen mit Würde begegnet. Eine Reise, bei der Raum- und Zeitkoordinaten etwas durcheinander geraten. Nomination zum Schweizer Filmpreis 2008.

Auf einer Alp verfolgt ein Mann am TV das Finale der Fussball-Europameisterschaft 2008 mit der Schweizer Mannschaft. Kurz vor Schluss fällt mit einem Knall der Sender aus. In der kaputten Satellitenschüssel entdeckt der Mann den Spielball, so hat er unerhofft den Ausgang der Partie in den eigenen Händen – und Füssen.

Das Lauberhornrennen, die längste Skiabfahrt der Welt, wird in den Sommer verlegt. 10'000 Holzleisten beschreiben die stets angestrebte, im Winter nie erreichte Ideallinie. Sie werden zum Rennfahrer: Der Live-Speaker begleitet Sie auf der halsbrecherischen Fahrt zum neuen Streckenrekord.

Formel-1-Boliden des Jahrgangs 1967 driften, hüpfen, drehen sich und explodieren in perfektem Rhythmus zu Tschaikowskys »Danse Napolitaine«.

Der Tanzfilm zeigt einen traditionellen Volkstanz in einer zeitgenössischen Interpretation. Ein junges Liebespaar tanzt in Appenzeller Tracht zum vibrierenden Avantgarde-Pop von Boris Blank (Yello) pantomimische »Szenen einer Ehe«.

Ein Garten, der die Form eines halbrunden Bassins hat – ein verlassener Fleck Erde im Zentrum der Stadt. Drei Tänzer nehmen die topografische, architektonische und gezähmte Schönheit dieses Ortes auf und verbinden sie gleitend mit dem Organischen der Natur.

Berge – Hymne – Tell – Apfel – Schuss … Schluss.

Ein alter Mann besteigt eine Bergseilbahn und genehmigt sich eine Portion Schnupftabak. Et voilà! Mit jeder Niesattacke löst sich die Kabine weiter in ihre Bestandteile auf, während sie in immer bodenlosere Höhen schwebt. Doch der Alte beugt sich keineswegs passiv seinem Schicksal.

Ein Film über Bewegung; Eine Welle im Meer wird zum Atem einer schlafenden Frau. Verschiedene animierte Bilder, die sich gegenseitig verändern, zeichnen den Weg.

Mit der »Begleitmusik zu einer Lichtspielszene« von Arnold Schönberg inspiriert sich der Film an der politischen und kulturellen Lage Deutschlands in den 30er Jahren und macht verschiedene Anspielungen auf die heutige Zeit. Bester Schweizer Animationsfilm 2005.

Eine junge Frau erinnert sich an ihre Kindheit und ihren geheimnisvollen Cousin. Der unschuldige Kinderblick führt in eine abgründige Geschichte rund um Abenteuer, Söldnertum und Krieg.

Eichhörnchen und Fledermaus. Welten und Tageszeiten treffen aufeinander. Das Räderwerk in der Unterwelt steuert Tag, Nacht und noch einiges mehr. Durch einen Zufall gerät dieser geregelte Alltag ins Stocken. Damit beginnt die gemeinsame Reise der beiden Einzelgänger.

Die Verfolgungsjagd von Maus und Katze durch fünf verschiedene Animationstechniken und Animationskünstler.

Fragmente aus dem Leben dreier, unterschiedlicher Generationen. Zwei alte Herren warten auf ein Zeichen draussen im weiten Meer. Herumstreunende Kinder entdecken sich und die Welt. Ein junger Mann kämpft verzweifelt gegen die Erde an. Ein Tag, ein Leben – ein kleines Wunder.

Grégoire trifft seine Verlobte Anne und seine zukünftigen Schwiegereltern im Restaurant »Au Café Romand«. Er hat sich stark verspätet. Sie beginnen in einer gespannten Atmosphäre zu essen. Grégoire fühlt sich unwohl in seiner Haut und verschwindet in Richtung Toilette. Es folgt ein Drama, das unwahrscheinlicher und absurder nicht sein könnte …

30 Sekunden Schweiz, addiert!
Agent Provocateur!

Das Qtopia Kissen-Kino hat langjährige Erfahrung mit Filmen für Kinder. Und weil Kino auf Kissen so unglaublich Spass macht, wühlt Qtopia in der Kiste und bringt einige Leckerbissen für den kleinen Gast nach Weimar. Lustig, spannend, kunterbunt. Natürlich mit weichen Kissen und jede Menge Sand.

Ein Roadmovie entlang der magisch aufgeladenen »Landschaftsrille« quer durch Europa. Von den Schweizer Alpen nach Ost-Polen, von Stromboli nach Island. Ein breit angelegter Versuch zur idealen Reisegeschwindigkeit. Roman Signer markiert die Stationen mit seinem ganz persönlichen Instrumentarium; bestechend lapidare Eingriffe voll hintergründigem Humor. Signers Koffer ist auch eine Reise durch seelische Zustände. Ein Seiltanz zwischen Schalk und Melancholie. Gefahr wird zum Stimulans der Sinne – auch die psychische Gefahr. Plötzliche Abstürze, jäh kippende Stimmungen prägen Rhythmus und Klima des Films. »Skulpturelle Kammermusik« nennt Signer seine Aktionen mit Zündschnur und Rakete. Zürcher und Berner Filmpreis, Festivalpreis Leipzig (Bronzene Taube), Festivalpreis Viennale (Publikumspreis), Festivalpreis Locarno (Prix Action Light), Festivalpreis Prix SSA (Drehbuch).

Omarillio bedankt sich bei Qtopia Kino+Bar für die großartige Unterstützung, ohne welches dieses Programm nicht entstanden wäre. Im Weiteren dankt Omarillio allen Regisseuren, Filmemachern, Animationskünstlern, Hochschulen und Verleihern, namentlich: Fredi M. Murer, Peter Liechti, Claudius Gentinetta, David J. Hotz, Richard Szotyori, Heller Enterprises (Maria Tschudi), Presence Production (Simone Häberling), dz-productions (Samuel Huber), Cie. Philippe Saire (Sara Gadola), Zürcher Hochschule der Künste (Laura Zimmermann), Hochschule Luzern – Design & Kunst (Flavia Hostettler), Reck Filmproduktion (Franziska Reck/Sabine Girswiler), RTSI Radiotelevisione Svizzera, Studio GDS (Georges Schwizgebel) für die Möglichkeit und Unterstützung, die jeweiligen Filme im Rahmen des Zirkus Festivals Omarillio 2009 vorführen zu dürfen.

Qtopia Kino+Bar ist eine Gruppe von sieben Schweizern, die sich durch ihre cineastischen Interessen gefunden haben. Zusammen betreiben sie das Studiokino Qtopia in Uster seit sieben Jahren ehrenamtlich, mit viel Freude und Enthusiasmus. Jeweils sonntags und montags zeigt Qtopia Studiofilme und organisiert einmal im Monat Matineés mit Diskussionen. Einmal monatlich treffen sich die Kinder am Sonntagnachmittag im Kissen-Kino und seit Januar 2009 betreibt Qtopia jeweils am letzten Montag des Monats das Seniorenkino am Nachmittag mit dem südländischen Namen »cinedolcevita«.

Organisiert ist das Kino Qtopia durch den Verein »Kino 2«, der am 5. September 1999 in Uster gegründet wurde. Ziel des Verein ist gemäss Statuten die Förderung der Filmkultur in Uster, indem regelmässig Filme in Originalsprache – mit Untertiteln – vorgeführt werden.

Die verantwortlichen Kinobetreiber sind: Helen Müller, Spirou Mani, Bernadette Meier, Dodo Zimmermann, Heinz Rutschmann, Andreas Heer und Frank von Niederhäusern. Zusätzlich funktioniert das Kino nur dank über 30 Helfenden für Kasse, Bar, Operateure und Mitarbeitenden in den jeweiligen Schienen.