Der Vogel ist von Alters her ein Symbol der körperlosen Seele, der freien Gedanken und der Transzendenz. Unter den Vögeln hat die Taube vor allem in der christlichen Ikonografie eine besondere Bedeutung; Sie ist Zeichen des heiligen Geistes und erscheint in verschiedenen Darstellungsformen. Die geläufigste Darstellung der christlichen Ikonografie ist die von Noah nach der Sintflut ausgesandte Taube, die mit einem grünen Ölzweig im Schnabel zurückkehrt und den göttlichen Frieden sowie die Versöhnung ankündigt. Von daher rührt das geläufige Symbol der Friedenstaube.
Nach dem Niedergang des Neuen Museums durch die Nutzung der Nationalsozialisten und der weitgehenden Zerstörung der Räumlichkeiten durch den zweiten Weltkrieg, kehrten als Erstes die Tauben wieder. Sie eroberten sich das Bauwerk zurück und bevölkerten es ungestört für fast fünf Jahrzehnte.
Der Flug des Schwarmes impliziert die vorwärtsgerichtete Bewegung im Leben und steht im übertragenen Sinne für die Überschreitung von Grenzen des Verhaltens, des Erlebens und des Bewusstseins. Seine Form besitzt Leichtigkeit und Eleganz. Die Taube gilt außerdem als Überbringer von Botschaften und kann im Kontext der Galerie als Träger potentieller Ideenströme gesehen werden.